18. Kolloquium „Investor – Hochschule - Bauindustrie“

18. Kolloquium „Investor – Hochschule - Bauindustrie“

Nachhaltigkeit von Bauwerken im Lebenszyklus

Das 18. Kolloquium „Investor – Hochschule - Bauindustrie“, gemeinschaftlich veranstaltet vom Lehrstuhl für Bauprozessmanagement der Technischen Universität München und dem Bayerischen Bauindustrieverband, widmete sich in diesem Jahr dem hochaktuellen Thema der „Nachhaltigkeit von Bauwerken im Lebenszyklus durch technische Innovationen, wirtschaftliche Bauweisen und kompetente Planung, Ausführung und Betrieb“.

Wissenschaftsbasiertes Praxiskompendium

Zu diesem Thema wird derzeit ein wissenschaftsbasiertes Praxiskompendium entwickelt, das unter der Leitung des Lehrstuhls der TUM koordiniert wird. Ziel dieses Projektes ist es, das aktuell vorhandene „Inselwissen“ zahlreicher Experten zur Nachhaltigkeit von Bauwerken zu einem umfassenden „Festlandswissen“ zu aggregieren.

Das Kompendium strukturiert das Wissen und Verstehen in rund zwanzig Kategorien, die den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks umfassen. Jede Kategorie wird im Detail beschrieben und in Zukunft regelmäßig aktualisiert. Das Werk dient als Leitfaden und Referenz für nachhaltiges Bauen, um den Nutzern die Prinzipien und Praktiken für die Errichtung von Bauwerken näherzubringen, die den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen.

Vorstellung und Diskussion im Rahmen des Kolloquiums

Im Rahmen des diesjährigen Kolloquiums wurde das Projekt vorgestellt und zur Diskussion geladen, welcher viele Vertreter aus Wirtschaft und Politik gefolgt sind.

Fazit der Diskussion

Die Diskussion um die Nachhaltigkeit von Bauwerken ist ein Dauerthema und wird von vielen verschiedenen Meinungsträgern geprägt. Dies führt oft zu vielen, teilweise kontroversen Einzelmeinungen.

Fest steht, die Nachhaltigkeit im Bauwesen erfordert eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. Durch die Einbeziehung aller relevanten Stakeholder und die Berücksichtigung wesentlicher Nachhaltigkeitskriterien können Bauwerke nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial nachhaltig gestaltet werden.

Wesentliche Nachhaltigkeitskriterien:

  1. CO2-Einsparung: Reduktion der Treibhausgasemissionen während des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks.
  2. Einsatz erneuerbarer Energien: Nutzung von Solar-, Wind- und anderen erneuerbaren Energiequellen.
  3. Kreislaufwirtschaft: Förderung von Recycling und Wiederverwendung von Materialien.
  4. Gestalterische und soziale Einbindung in die Umgebung: Integration in das städtebauliche Umfeld und Berücksichtigung sozialer Aspekte.
  5. Suffizienz: Ressourcenschonende Bauweisen und Vermeidung von Überfluss.
  6. Verfügbarkeit: Sicherstellung der Zugänglichkeit und Nutzungsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen.
  7. Resilienz: Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelt- und Klimarisiken.
  8. Kostenneutralität in der Lebenszyklusanalyse (LCA) oder besser: Berücksichtigung der gesamten Kosten und Nutzen über den Lebenszyklus hinweg

Es ist entscheidend, alle Wissensträger und Praktiker als handelnde Personen (Stakeholder) einzubeziehen, um umfassende und fundierte Lösungen zu erarbeiten.